Seite auswählen

MITTELFRANKEN. (2115) In der vergangenen Nacht (25./26.11.2016) kam es im Landkreis Nürnberger Land zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch gegen ein Fahrzeug. Vorausgegangen war eine andauernde Verfolgungsfahrt, in deren Verlauf der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit u.a. auf einen Polizeibeamten zufuhr.


Anlass des polizeilichen Einsatzes, der letztlich bis in die frühen Morgenstunden andauerte, war die Tatsache, dass gegen 22:15 Uhr auf der BAB 9 ein schwarzer Audi mit gestohlenen Kennzeichen festgestellt worden war. Dem Fahrer gelang es zunächst, sich bis Bayreuth abzusetzen. Dort kam es wenig später sowohl im Stadtgebiet als auch im südlich angrenzenden Landbereich zu einer ersten Verfolgung. Letztlich gelang dem Fahrer aber die Flucht.

Gegen 01:50 Uhr entdeckten Polizeibeamte den Pkw erneut auf der BAB 9 in Fahrtrichtung Süden. Sofort wurden umfangreiche polizeiliche Maßnahmen unter Leitung der mittelfränkischen Einsatzzentrale eingeleitet. Währenddessen verließ der Audi die BAB 9 an der Ausfahrt Hormersdorf. Im Rahmen seiner weiteren Flucht bog der Audi in Hersbruck (Landkreis Nürnberger Land) in die Nürnberger Straße ein. Dort standen bereits Polizeibeamte zur Anhaltung bereit.

Bei dieser versuchten Anhaltung fuhr der Audi mit hoher Geschwindigkeit auf den Beamten zu. Dieser machte nach einem Sprung zur Seite von seiner Dienstwaffe Gebrauch und schoss auf den Pkw. Dennoch erhöhte der Fahrer die Geschwindigkeit und fuhr davon.

Die weitere Flucht zog sich über die Bundesstraße 14 über die BAB 9 bis auf die BAB 3 in Fahrtrichtung Würzburg. Zwischen den Anschlussstellen Nürnberg-Mögeldorf und Behringersdorf touchierte der flüchtige Audi eine Leitplanke, so dass es zu einem technischen Defekt an dem Fahrzeug kam. Danach war es nicht mehr fahrbereit. Der Fahrer verließ den Wagen und flüchtete zu Fuß. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen unter Einbindung von Diensthundeführern, einem Polizeihubschrauber und zahlreichen Polizeibeamten aus Mittelfranken verliefen zunächst erfolglos.

Gegen 05:30 Uhr wurde der Fahrer, ein 22-jähriger Österreicher, im Rahmen der Aufräum- und Absicherungsarbeiten in einem Wasserdurchlass nahe der Autobahn entdeckt und festgenommen. Er wurde umgehend der sachbearbeitenden Kriminalpolizei in Schwabach überstellt.

Die vorläufige Spurensicherung am Fahrzeug übernahm der Kriminaldauerdienst Mittelfranken. Die BAB 3 war während der Sachverhaltsaufnahme in Richtung Würzburg nur eingeschränkt befahrbar. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.
Die Hintergründe des Beschuldigtenverhaltens sind noch unklar. Diesbezüglich dauern die Ermittlungen noch an. Es wird ggf. nachberichtet.

An dem Einsatz waren mehrere Dutzend Kräfte der mittel- und oberfränkischen Polizei, ein Polizeihubschrauber sowie mehrere Diensthundeführer beteiligt. Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen wurde niemand verletzt.

Personen (Kraftfahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger), die durch das Fahrverhalten des 22-Jährigen möglicherweise behindert, gefährdet oder gar geschädigt wurden, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 09 11 2112 – 3333 in Verbindung zu setzen.